MEET THE STUDENTS:

GIANFRANCO BASTIANELLI

Was machen unsere Studierenden?
Einen Einblick in den Studienalltag von:
Gianfranco Bastianelli 3. BA Jahr (2021)

Gianfranco, kannst du kurz beschreiben, warum du Film studierst und wie du auf den Studiengang Video an der HSLU gekommen bist?

Ich habe mich schon immer für audiovisuelle Medien interessiert, aber ging dieser Beschäftigung lange Zeit nur als Hobby nach, weil ich mich für ein Psychologiestudium entschieden hatte. Mit der Zeit hat die Leidenschaft zum Medium Film jedoch immer mehr Platz eingenommen und ich beschloss, mich ganz darauf zu fokussieren. Während des Erstellens eines autodidaktischen Portfolios von Videoprojekten zeigte sich, dass ich eine gewisse Präferenz für experimentelle und dokumentarische Videos vorwies. Also beschloss ich, meine Mappe an der HSLU einzureichen, da der Studiengang Video meinem Geschmack und meinen Interessen entsprach. Ich trat das Studium mit einer sehr offenen Haltung an und versuchte, in diesen Jahren so viele verschiedene «Werkzeuge» wie möglich auszuprobieren. Nun in meinem letzten Studienjahr kann ich sagen, dass ich mit der Entscheidung, die ich getroffen habe, zufrieden bin.

Gianfranco (rechts) während den Dreharbeiten zum Kurzfilm «Movimento Invisibile», Projekt «Grenzgänger» im zweiten Studienjahr
Was fasziniert dich am Medium Film allgemein?

Mir gefällt besonders die Multidisziplinarität. An einem Film zu arbeiten erlaubt es einem, sich mit verschiedenen künstlerischen Elementen auseinanderzusetzen: vom Storytelling, der Kamerakomposition oder dem Einsatz von Musik und Ton, jedes Element repräsentiert ein enormes Spektrum an Möglichkeiten. Ich bin immer auf der Suche nach Projekten, die mich mit einem innovativen Umgang dieser Elemente inspirieren. Bei der Arbeit mit diesem Medium habe ich auch die Bedeutung einer guten Zusammenarbeit erkannt: Jede an einem Projekt beteiligte Person versucht mit ihrer Erfahrung etwas Spannendes einzubringen und gemeinsam wird versucht, den besten Weg zu finden, das Resultat einem Publikum zu präsentieren.

Gianfranco (links, mit Kameraequipment) beim Dreh des Films «Whiteout» von Vera Mattmann
Du bist im dritten Jahr deines Bachelor Studiums und hast dich für das Fokusfeld Montage entschieden. Kannst du kurz umschreiben, warum du dich für dieses Fokusfeld entschieden hast? Was fasziniert dich an diesem Fokusfeld?

Ab dem zweiten Studienjahr, nachdem ich die verschiedenen Fokusfelder (Regie, Kamera, Schnitt und Ton) ausprobiert hatte, wurde mir während der Bearbeitung meines Zweitjahres-Films klar, dass Editing mir am Passendsten erschien. Besonders das Zusammenspiel von Musik und Bild hat mich motiviert, mich mehr diesem Fokusfeld zu nähern. Ich versuche, beim Schneiden ein gewisses Gespür für rhythmische und dynamische Bearbeitung einfliessen zu lassen. Vor meinem Studium beschränkte sich meine Erfahrung auf Werbe- oder Musikvideos. Während des Studiums habe ich jedoch die Möglichkeit bekommen, narrative Projekte zu schneiden, die mir neue, anregende Herausforderungen bringen. Es interessiert mich sehr, herauszufinden, welche Elemente eines Films Spannung erzeugen und wie sie effizient eingesetzt werden können.

Ebenfalls erstaunt es mich immer wieder, wie die Bildkomposition und dessen Reihenfolge unsere Vorstellung über eine bestimmte Figur völlig verändern kann: Ein Element, das in der Vergangenheit vom Regisseur Lev Vladimirovic Kuleshov unter dem Namen «Kuleshov-Effekt» präsentiert wurde.

lllustration des Kuleshov-Effekts
An welchen Projekten innerhalb und ausserhalb des Studiums arbeitest du in diesem Jahr?

Das Projekt, an dem ich in diesem Jahr am meisten arbeiten werde, ist der Schnitt von einem Abschlussfilm. Es ist ein Dokumentarfilm im Beobachtungsstil mit einer energischen und rebellischen alleinerziehenden Mutter in der Hauptrolle (mehr kann ich leider noch nicht verraten).

Ein weiteres Projekt, das ich derzeit schneide, ist ein kurzes Video für eine Kostümbildnerin. Es handelt sich um eine Tanzperformance in der Nähe des Julierpasses, wobei das Thema die aktuelle Situation der Isolation und Quarantäne umfasst.

Zudem arbeite ich als Freelancer an Projekten aus dem Sport- und Musikbereich und bin immer auf der Suche nach weiterer Beschäftigung. Ich interessiere mich besonders für fiktive und experimentelle Kurzfilme, da ich in diesem Bereich noch mehr Erfahrung sammeln möchte.

Wie siehst du deine zukünftige Arbeitssituation? Möchtest du in der Filmbranche weiterarbeiten?

Ich bin sehr offen in Bezug auf meine zukünftige Tätigkeit. Die Filmbranche interessiert mich sehr, vor allem die Montage. Andererseits faszinieren mich audiovisuelle Inhalte allgemein und ich könnte mir auch vorstellen, beim Fernsehen oder in einer Produktionsfirma zu arbeiten. Trotzdem denke ich, dass ich für persönliche Projekte weiterhin meine anderen Muskeln als Regisseur oder hinter der Kamera trainieren werde.

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