Meet the alumni

Franziska Sonder

Was machen eigentlich unsere ehemaligen Studierenden?
Von der Arbeit erzählt:
Franziska Sonder – Produzentin

(Abschluss 2009)

Du hast kürzlich deine eigene Produktionsfirma gegründet, nachdem du in verschiedenen Produktionsfirmen gearbeitet hast. Was hat dich dazu bewegt?

Die Zusammenarbeit mit gestandenen ProduzentInnen war sehr spannend und eindrücklich. In sechs Jahren konnte ich mir viel Wissen und Erfahrung aneignen. Nach einigen Jahren in der Anstellung bei einer Produktionsfirma hatte ich aber das Bedürfnis, mich weiterzubilden und mein Wissen zu erweitern.

Nach der einjährigen Masterclass mit Fokus Produktion und Verleih an der Filmakademie Ludwigsburg und an der La fémis, wollte ich dann eigene Projekte produzieren und die Möglichkeit haben, meine eigenen Erfahrungen zu sammeln. Als Mitarbeiterin in einer grossen Firma war das leider nicht vollumfänglich möglich.

Ich hatte grossen Respekt davor, eine Firma zu gründen und mir diese Entscheidung reiflich überlegt. Die gewonnene Autonomie, die Verantwortung und die spannende Zusammenarbeit mit RegisseurInnen, die ich selbst akquiriere, waren für mich wichtige Gründe, den Schritt zu wagen. Diesbezüglich hat sich dieser Entscheid voll gelohnt.

Was magst du besonders am Beruf der Produzentin?

Im Studium fiel es mir schwer, eigene Filmideen über lange Zeit zu entwickeln, mich vollumfänglich nur dieser Idee zu verschreiben und aus mir selbst zu schöpfen. Viel lieber hätte ich an mehreren Projekten mit MitstudentInnen gearbeitet. Der Beruf der Produzentin fordert diese Fähigkeit, Projekte mitzuentwickeln und zu beraten. Ich arbeite sehr gerne mit verschiedenen Menschen aus verschiedenen Bereichen. Es gefällt mir, sie zu einem Team zusammen zu bringen und zu sehen, wie neue Synergien entstehen. Weiter interessieren mich Finanzierungs- und Auswertungsstrategien – und dass jedes Projekt wieder völlig neue Bedürfnisse mit sich bringt.

Franziska Sonder an einem Panel anlässlich des Zürich Film Festivals 2017 © Cinébulletin / MEDIA Desk Suisse

Was steht gerade für dich an? An welchen Projekten arbeitest du?

Ich habe Anfang 2018 meine eigene Firma Ensemble Film in Zürich gegründet.

Es war mir immer wichtig, mit meinem Netzwerk der HSLU in Kontakt zu bleiben. Mit diesen RegiesseurInnen habe ich nun auch meine ersten Projekte umgesetzt. Zurzeit befinden sich die beiden langen Dokumentarfilme DIDA von Corina Schwingruber Ilić und Nikola Ilić (Allumni 2009 und 2013) und MERCI DE VOTRE VISITE von Julia Furer (Allumni 2015), sowie der Kurzfilm DAS SPIEL von Roman Hodel (Allumni 2014) in Produktion. Mit Carlos Isabel Garcia, der bei mit mir an der HSLU ein Austausch-Semester absolvierte, arbeite ich an einem 360-Grad Dokumentarfilm. Mit meinen KollegInnen von ENSEMBLE FILM konzentriere ich mich weiter auf die Finanzierung weiterer Projekte, so z.B. LOVING HIGHSMITH von Eva Vitija und BRAVE NEW SWITZERLAND von Maurizius Staerkle Drux und Benny Jaberg.

Nikola Ilić, Corina Schwingruber Ilić und Franziska Sonder gewinnen den «Golden Funnel Award» mit ihrem Projekt DIDA anlässlich von EastDocPlatform 2016

Was für eine Rolle spielte das Bachelor Studium in Video/Film an der HSLU auf deinem Weg in die Filmbranche?

Schon zu Beginn des Studiums war ich aus verschiedenen Gründen unsicher, ob ich tatsächlich Regie machen möchte. Das Studium gab mir eine gute Basis, um die verschiedenen Bereiche des Filmemachens und meine Fähigkeiten besser kennen zu lernen. Dieser Prozess und die Zusammenarbeit mit den Mitstudierenden halfen mir, meine Rolle zu finden. Da ich im Studium selbst Filme realisierte, sind mir die Abläufe, die kreativen Prozesse und Arbeitsschritte der Regie bekannt. Als Produzentin dient mir diese Erfahrung sehr, um auf meine RegiesseurInnen eingehen zu können, sie zu verstehen und zu unterstützen.

Wie hast du dich direkt nach dem Studium organisiert, um eine Karriere in der Filmbranche anzustreben?

Nach meinem Abschluss 2009 wollte ich ein Praktikum in dem Bereich machen, in welchem ich mich am wenigsten auskannte. Daher habe ich ein Schnittpraktikum in einer kleinen Produktionsfirma absolviert. In der Firma fielen jedoch immer wieder produktionelle Aufgaben an, die ich übernehmen durfte.

Dadurch hat sich mein Interesse in die Produktion gefestigt und ich habe mich entschieden, in einer grossen Firma über ein Praktikum in die Produktion einzusteigen. Dort wurde mir dann eine Stelle als Produktionsassistentin angeboten.

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