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Riccarda Schwarz

Was machen eigentlich unsere ehemaligen Studierenden?
Von der Arbeit erzählt: Riccarda Schwarz – Cutterin (Abschluss 2018)

Riccarda, du absolvierst den Master an der ZHdK und arbeitest als Schnittassistenz und freischaffende Cutterin. An welchen Filmprojekten arbeitest du momentan und gibt es bereits neue Projekte, die du angehen möchtest?

Ich schliesse in einem Monat den Master Editing an der ZHdK ab. Momentan schneide ich an zwei fiktionalen Kurzfilmem von ZHdK-Masterstudierenden, letzen Sommer habe ich bei Neumatt Staffel 2 eine Episode geschnitten und diesen Sommer werde ich bei Tschugger Season 3 und 4 zwei Episoden schneiden.

Das serielle Erzählen begeistert mich momentan sehr, da wir da auch in Editingteams und an mehreren Episoden gleichzeitig arbeiten und die Erzählbögen grösser sind.

Neumatt: ZODIAC PICTURES LTD und SRF

Was fasziniert dich besonders an deiner Arbeit am Schnittplatz?

Mich fasziniert die Zusammenarbeit mit wundervollen und kreativen Menschen, Regien, Sounddesigner*innen und Musiker*innen, denn mit diesen Departements hab ich im Schnitt vor allem zu tun. Ich liebe es zudem schon eine gute Skizze an Sounddesign im Schnitt anzulegen und arbeite auch bereits gerne mit Musik auf der Timeline. Oft höre ich auch Musik zum Schneiden, das inspiriert und motiviert mich. Gleichzeitig fasziniert mich, wenn ein Film langsam seine Form annimmt und Verlinkungen und Verbindungen durch den Schnitt bei den Zuschauenden entstehen kann.

warum hast du gemerkt, dass du dich auf die Montage spezialisieren und in diesem Bereich arbeiten möchtest?

Weil bei der Montage Bild, Musik, Rhythmus und Dramaturgie zusammenkommen. Dass mich Montage interessiert, hab ich bereits an der HSLU im 2. Jahr gemerkt, ich hab mich am wohlsten im Schnittraum gefühlt und fand, dass der Schnitt einen ultrawichtigen Arbeitsschritt zur Entstehung eines Filmes ist. Als Editor*in hat man grossen Einfluss auf Stil, Dramaturgie, Schauspieltakeauswahl und Rhythmus im Film. Für mich muss ein*e Editor*in also sehr vielseitig interessiert sein.

Was für eine Rolle spielte das Bachelor Video Studium an der HSLU auf deinem Weg in die Filmbranche?

Das Studium an der HSLU hat mich bestens vorbereitet als Schnittassistenz bei Spielfilmen und bei Langdokumentarfilmen zu arbeiten und so viele Produktionsfirmen und Regien im Raum Bern und Zürich kennenzulernen. Ich konnte mit jedem Auftrag meine technischen Fähigkeiten weiterentwickeln. Ich hab in dieser Zeit viele Trailer, Imagefilme und Kurzfilme geschnitten. Ebenso hat es mich angespornt selber Editorin für grossere Projekte zu werden, weshalb ich dann auch noch den Masterstudiengang Film Editing für 3 Jahre nach zwei Jahren Berufserfahrung als freelancing Editorin und Schnittassistenz angehängt habe.

Während dem BA Video Studium an der HSLU: Riccarda, zusammen mit Noemi Müller im Schnittraum.

Wie hast du dich direkt nach dem Studium organisiert, um in der Filmbranche zu arbeiten?

Im Schnitt find ich jeweils das Meeting vom Editingbereich vom ssfv an den Solothurner Filmtagen sehr sinnvoll. Auch gut find ich das Filmschnittfestival Edimotion in Köln, besonders für Schnittinteressierte

Gibt es etwas, was du den angehenden Filmemacher*innen der HSLU auf den Weg geben möchtest?

Den Spass am Machen und Ausprobieren nicht zu verlieren und ganz viele unterschiedliche Projekte machen und auch mal etwas unkonventionellere Erzähformen ausprobieren. Aber auch wichtig find ich ein Ausgleichshobby neben dem Filmschaffen zu haben, um eine (so gut wie es halt geht im Film) Worklifebalance zu gestalten. Für Frauen im Filmbusiness find ich es wichtig, dass wir uns untereinander vernetzen, pushen und gegenseitig emfehlen. Namedropping kann so viele Möglichkeiten eröffnen. Und wichtig auch, dass über die Löhne offen gesprochen wird, ebenso über erlebte unangenehme Situationen wie Machtmissbrauch, Diskriminierung oder Sexismus bei der Arbeit und unterstützt euch gegenseitig.

www.riccardaschwarz.ch

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