Meet the alumni

Mischa Hedinger

Was machen eigentlich unsere ehemaligen Studierenden?
Von der Arbeit erzählt:
Mischa Hedinger – freischaffender Filmemacher und Editor
(Abschluss 2008)

Mischa, dein Film African Mirror lief diesen Februar an den internationalen Filmfestspielen in Berlin. Was bedeutet dir das als Filmemacher?

Das ist eine grosse Ehre und Anerkennung für mich. Der Film lief in meiner Lieblings-Sektion Berlinale Forum, wo ich in den letzten Jahren immer wieder als Zuschauer wunderbare Filme gesehen habe. Und nun bin ich dort selber als Filmemacher mit meinem Film zu Gast, das ist schon verrückt.

Es ist eigenartig, jahrelang größtenteils alleine und zwischenzeitlich ohne Geld an einem Film zu arbeiten und dann sieht man ihn plötzlich gemeinsam mit 500 anderen Menschen auf einer riesigen Leinwand.

Mischa Hedinger bei einer einer Gesprächsreihe am diesjährigen Berlinale Forum mit «AFRICAN MIRROR».

An welchen Projekten arbeitest du momentan und gibt es bereits neue Projekte, die du angehen möchtest?

Ich schneide den Film eines befreundeten Filmemachers und Atelierkollegen Ivo Zen, zusammen werden wir dieses Jahr auch unser Kinodokumentarfilmprojekt Security über die private Sicherheitsbranche weiterentwickeln. Zudem reise ich mit African Mirror an Festivals und bereite die Schweizer Kinoauswertung des Filmes vor – er wird Mitte November in die Kinos kommen. Alle Infos zum Film finden sich hier: www.africanmirror.ch

Still aus AFRICAN MIRROR.

Was für eine Rolle spielte das Bachelor Studium in Video/Film an der HSLU auf deinem Weg in die Filmbranche?

Ich hatte eine schöne Zeit in Luzern. Die erste WG, die ersten eigenen Filme, die vielen Partys, die vielen Sinnkrisen. Das Studium ist ein Labor, um vieles kennenzulernen und auszuprobieren. Ich denke aber, dass es auch viel Selbstinitiative braucht, um weiterzukommen: Filme schauen, Lesen, Theorie, Gespräche.

Still aus dem Kurzfilm ATELIER, welcher Mischa während seiner Zeit in Genua zeigt, wo er mit der Recherche zu AFRICAN MIRROR begonnen hat. Mehr dazu: mischahedinger.ch

Wie hast du dich direkt nach dem Studium organisiert, um eine Karriere in der Filmbranche anzustreben?

Ich denke, es ist falsch, eine «Karriere» anzustreben. Ich war immer an Film als Kunstform interessiert und mit Begriffen wie Branche und Karriere kommt man da nicht weit. Ich habe zuerst unterschiedliche, kleinere Jobs im Filmbereich gemacht und dann angefangen mich auf Schnitt zu konzentrieren. Parallel habe ich bald begonnen, ein eigenes Filmprojekt zu entwickeln, aus dem dann Jahre später mein Film ASSESSMENT wurde. Ein Zusammenspiel aus Wünschen, Strategie und Zufall beginnt sich zu installieren, das bis heute anhält.

Still aus dem Kurzfilm «ATELIER». Mehr dazu: mischahedinger.ch

Gibt es etwas, was du den angehenden Filmemachern der HSLU auf den Weg geben möchtest?

Gebt euch viel Zeit, um herauszufinden, was ihr wollt und was euch Spass macht.

Wenn ihr eigene Projekte im Kopf habt, dann nehmt diese ernst und realisiert sie. Auch kurze, kleine Sachen ohne Geld.

Schaut euch viele Filme an und lest Texte dazu, fordert euch immer wieder intellektuell und ästhetisch heraus. Mit dem Internet hat man ja alle Möglichkeiten zur Hand. Schlussendlich geht es ja auch darum, sich und seine Arbeiten immer wieder in ein Verhältnis zur Gesellschaft, zur Welt zu setzen.

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