Meet the students
Kathleen Moser
Was machen unsere Studierenden?
Ein Einblick in den Studienalltag
im 3. BA Jahr (2019)
Warum hast du dich für ein Filmstudium entschieden?
Im gestalterischen Vorkurs in Luzern merkte ich, dass das Filmemachen eine Arbeit ist, die mir Spass macht. Es ist auch immer eine Arbeit, bei der ich mich über eine längere Zeitspanne auf das, was ich tue, konzentrieren kann. Dies war unter anderem ein Faktor, welcher mich am Film damals sehr stark faszinierte. Ich setzte mich vermehrt mit der Materie des Films auseinander und entdeckte weitere spannende Aspekte. Deswegen war für mich irgendwann auch klar, dass ich Film studieren wollte und ich begann das Videostudium an der HSLU.
Du bist jetzt in deinem 3. BA Jahr und schliesst das Studium auf dem Fokusfeld Ton ab – was gefällt dir an der Arbeit als Tontechnikerin speziell?
Die Arbeit, die ich momentan ausführe, befindet sich eher in den Bereichen Tonmeisterin/Boom-Operator bzw. Ton-Schnitt und Mischung. Auf dem Filmset gefällt mir an der Arbeit, dass man einen Bereich hat, auf den man sich konzentriert, während man trotzdem an einem grossen Ganzen mitarbeitet. Ausserdem arbeitet man mit vielen Menschen zusammen, befindet sich aber trotzdem bei den Aufnahmen, in einer anderen Welt, der des Tons. Alle Geräusche bekommen mehr Bedeutung und es fallen einem viele Dinge auf, die im Alltag eher untergehen. Diese Welt des Tons fasziniert mich stark, respektive diese Welt auf dem Set einzufangen und möglichst intensiv wiederzugeben.
In der Mischung wird dann aus dem auf dem Set aufgenommenen Ton das Beste herausgeholt und es kann auch kreativ damit gearbeitet werden, was mir sehr gefällt.
An welchen Projekten innerhalb und ausserhalb des Studiums arbeitest du in diesem Jahr?
Dieses Jahr machte ich den Setton bei zwei Abschlussfilmen. Im Januar war ich ausserdem bei einem Dreh für einen Kurzfilm der ZHdK beteiligt. Für den selben Regisseur arbeitete ich anschliessend am Sound Design für einen anderen Film. Das Sound Design ist ein weiterer Grund, wieso mich der Ton so fasziniert. Ich kann einerseits auf dem Set Ton machen, sprich den Ton aufnehmen, aber andererseits kann ich mich auch in der Postproduktion mit dem Ton auseinandersetzen und im Sound Design neue Welten kreieren.
An einem Sound Design arbeitete ich auch für einen diesjährigen Abschlussfilm und ich machte die Mischung von zwei Zweitjahresfilmen. Ausserdem hatte ich die Chance, für kurze Zeit bei zwei grösseren Spielfilmen einzuspringen, bei welchen ich sehr viel lernen und einen Einblick in diese Welt gewinnen durfte.
Was für einen Kurs innerhalb des BA Video besuchst du gerade? Welchen Kurs fandest du bisher am spannendsten?
Unser Abschlussjahr ist so aufgebaut, dass wir kaum noch Kurse besuchen. Ich stehe in Kontakt mit den Audio-Dozierenden und treffe sie ab und zu für Inputs oder um Projekte zu besprechen. Zusätzlich besuchte ich im fünften Semester einen Kurs an der ZHdK zum Thema Sound Design/Mischungen. Zum jetzigen Zeitpunkt sind die Abschlussarbeiten jedoch schon durch! Ich habe meine Bachelorpräsentation bereits hinter mir und nun sind keine weiteren Module mehr offen, die ich besuchen muss.
Wie siehst du deine zukünftige Arbeitssituation? Möchtest du in der Filmbranche weiterarbeiten?
Ich möchte sicher nach dem Studium in der Filmbranche arbeiten. Was mich sehr interessiert, im Studium aber nicht wirklich zu Thema kam, sind Foleys. Bei Foley Aufnahmen werden Filmszenen nachvertont. Das bedeutet, dass die Filmszene stumm auf einem Monitor läuft und der Foley Artist rekonstruiert alle Geräusche mit diversen Gegenständen. Diese Technik wird sicher im Animationsfilm und ansonsten hauptsächlich im Spielfilm angewendet, wo praktisch alle Geräusche wie Schritte, Kleidergeräusche aber auch Wind und Special Effects nachvertont werden. Ich finde diese Arbeit sehr interessant und faszinierend. Daher überlege ich mir, im Ausland ein Praktikum in einem Foleystudio zu machen. Ich möchte mich aber auch im Gebiet der Tontechnik weiter vertiefen und möglicherweise trotzdem auch eigene kleine Filmprojekte realisieren.
Generell bin ich aber offen, was die Arbeit betrifft, ich könnte mir auch vorstellen, mich mit ein paar Freunden zusammenzuschliessen und kleine Projekte zu verwirklichen.