Meet the alumni
Stephan Huwyler
Was machen eigentlich unsere ehemaligen Studierenden?
Von der Arbeit erzählt:
Stephan Huwyler – Kameramann, Fotograf
(Abschluss 2011)
Stephan, du bist gerade zurück von einem Dreh in China. Kannst du kurz erzählen, was das für ein Dreh war? Was war speziell, auf was musstet ihr speziell achten?
Das ist ein Projekt für die Standortförderung der Städte Bern und Shenzhen in China. Die beiden haben vor bald fünf Jahren einen Partnerschaftsvertrag unterzeichnet. Dies wird im 2020 gefeiert und dafür dürfen wir zwei kurze Filme drehen, die jeweils die Vorteile der Standorte thematisieren.
Für den Shenzhen-Teil haben wir eine Vereinsgruppe technologie-interessierter Berufsleute an eine High-Tech Messe, die jedes Jahr in Shenzhen stattfindet, mit der Kamera begleitet. Es war beeindruckend zu sehen, wie weit China in der Erforschung künstlicher Intelligenz bereits fortgeschritten ist.
Speziell an diesem Dreh war natürlich die Location. Vor 40 Jahren war Shenzhen noch ein Fischerdorf mit wenigen tausend Einwohnern. Heute leben da 13 Millionen Menschen, die im Durchschnitt 33 Jahre alt sind. Die Stadt ist trotzdem sehr ruhig, was sicher auch an den vielen Elektrofahrzeugen liegt.
In Bezug auf unsere Arbeit war es auch spannend in einem Land zu drehen, in dem vieles anders funktioniert, als wir es uns gewohnt sind.
An welchen anderen Projekten arbeitest du momentan und gibt es bereits neue Projekte, die du angehen möchtest?
Zum einen ist da das Bern/Shenzhen-Projekt, an welchem wir im Januar weiter drehen. Nebst diesem bin ich noch an einem Musikvideo dran, das ich für einen Kollegen gedreht habe und zurzeit schneide. Parallel arbeite ich an einer Social Media Serie für das Kunsthaus Zürich, und momentan bin ich noch jeden Samstag bei der «Deville Late Night»-Aufzeichnung hinter einer der Studiokameras.
Du arbeitest hauptsächlich als Kameramann. Was fasziniert dich besonders an deiner Arbeit?
Uh, da gibt es vieles. Aber was mich am meisten fasziniert ist die Arbeit mit Licht. Ich finde es immer wieder spannend und herausfordernd, in verschiedenen Situationen das Licht so zu nutzen und gestalten, dass es für das jeweilige Projekt funktioniert.
Was ich auch sehr schätze an meiner Arbeit ist die Abwechslung. Kein Tag ist wie der andere. Und man lernt viele Menschen aus unterschiedlichen Bereichen des Lebens kennen.
Was für eine Rolle spielte das Bachelor Studium in Video/Film an der HSLU auf deinem Weg in die Filmbranche?
An der HSLU konnte ich viele Kontakte knüpfen, was sehr wertvoll ist in der Filmbranche. Mit einigen Studienkolleginnen und Kollegen arbeite ich noch heute regelmässig zusammen. Zudem hat mich eine Dozentin am Ende des Studiums an eine Filmproduktions-Firma vermittelt, wo ich bei einem Spielfilm als DIT arbeiten durfte. Dies bot mir die Möglichkeit, in der Branche Fuss zu fassen.
Wie hast du dich direkt nach dem Studium organisiert, um eine Karriere in der Filmbranche anzustreben?
Nach dem ersten DIT-Job ging es glücklicherweise ziemlich schnell und ich bekam weitere Angebote. So habe ich erstmal bei verschiedenen Spielfilm- und Werbeproduktionen als DIT gearbeitet. Dies war super, weil ich dadurch vielen verschiedenen Kameraleuten bei deren Arbeit über die Schultern schauen und lernen konnte. Zwischen den Jobs habe ich immer auch eigene Kameraarbeiten gemacht, was mir dann später den Schritt erleichterte mit der Arbeit als DIT aufzuhören und nur noch als Kameramann zu arbeiten.